Inhalt
Grundsätzliches zum Buch
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Mit diesem Artikel möchte ich ein weiteres Buch über Bitcoin aus dem Aprycot Verlag vorstellen. Zuvor hatte ich bereits drei weitere Bücher aus dem Hause Aprycot vorgestellt. Dieses Mal möchte ich das Buch „Bitcoins verwahren und vererben“ von Marc Steiner vorstellen. Das Buch ist im Jahr 2020 direkt über Aprycot veröffentlicht worden und kann über deren eigenen Verlagsshop für 19,00 € bestellt werden. Das Buch ist wie alle andere Bücher auch in einem handlichen Paperback eingefasst und hat ein Umfang von rund 168 Seiten.
Wie bereits das Buch „Bitcoin entdecken“ von Yan Pritzker handelt es sich bei dem Buch von Marc Steiner eher um ein praktisches bzw. technisches Buch und weniger um den gesellschaftlichen bzw. philosophischen Schwerpunkt. Das Buch von Yan wurde ebenfalls auf diesem Blog vorgestellt.
Vorstellung von „Bitcoins verwahren und vererben“
Warum sollte man vorsorgen?
Der Ansatz von Bitcoin steht dafür, dass Zahlung zwischen zwei Parteien rein über Peer-to-Peer stattfinden, ohne das dabei ein Mittelsmann, wie z. B. eine Bank oder eine andere zentrale Instanz, dazwischen steht. In dem klassischen und aktuellen Geldsystem besteht bei Problemen mit dem eigenen Konto jederzeit die Möglichkeit, den jeweiligen Anbieter zu kontaktieren und um Hilfe zu bitten. Dies ist insbesondere notwendig, wenn man einmal den Zugang zu diesem Konto verloren hat und somit z.B. das Passwort zurückgesetzt werden muss. Hierbei kann die zentrale Instanz schnell für Abhilfe sorgen.
In einem dezentral verwalteten Geldsystem, wie es bei Bitcoin der Fall ist, besteht diese Möglichkeit nicht immer. Natürlich gibt es auch im Bereich von Bitcoin Lösungen, in denen die eigenen Coins von einem sogenannten Custodian verwaltet werden. Dies steht aber ganz klar entgegen den Grundprinzipien von Bitcoin und widerspricht dem bekannten Spruch von Bitcoin „Not your Keys, not your Coins„. Somit sollten der größte Teil der eigenen Bitcoins stets in sogenannten non-custodian Wallets liegen.
Das Buch von Marc Steiner richtet sich somit an die Leser, die ihre Schlüssel selber verwalten und unabhängig von einer Drittpartei verwahren wollen. In so einem Szenario gilt es viel mehr Dinge zu beachten, an die man in der herkömmlichen Finanzwelt gar nicht denken muss. Dies gilt insbesondere für die Planung der Vererbung seiner Bitcoins, da diese bei einer mangelhaften Dokumentation des Nachlasses womöglich sehr schnell verloren gehen können, wenn die privaten Schlüssel für die Erben nicht zugänglich sind. Somit ist es wichtig, sich frühzeitig Gedanken zu machen, wie man seine Bitcoins verwahren und vererben möchte, vorzugsweise sollte dies sicher und nachvollziehbar sein.
Den eigenen Nachlassplan vorbereiten
Jeder Mensch hat seine jeweils eigene Ausgangssituation und besitzt somit andere Anforderungen an seinen eigenen Nachlassplan. Somit handelt es sich dabei um ein sehr individuelles Thema, welches stark von dem eigenen Sicherheitsbedürfnis und der aktuellen Lebenssituation abhängt. Dies bedeutet auch, dass sich der Nachlassplan im Laufe des Lebens stark verändern kann. Wenn man noch jung ist und keine eigene Familie gegründet hat, kann es Sinn ergeben, die eigenen Eltern als potenzielle Erben einzuplanen und entsprechend zu instruieren. Ist man jedoch schon älter und hat bereits Frau und ggf. Kinder, sollten diese für das Erbe eingeplant werden. Daraus lässt sich schließen, dass es sich bei diesem Thema nicht um eine einmalige Angelegenheit handelt, sondern, dass man sich damit regelmäßig beschäftigten und prüfen sollte, ob noch alles auf dem aktuellen Stand ist. Dies gilt auch insbesondere dann, wenn man seine Bitcoins z.B. von einer Softwarewallet auf eine Hardwarewallet verlagert, dafür eignet sich die Bitbox02 von Shiftcrypto ideal.
Grundsätzlich geht es in dem Buch auch um die Sensibilisierung darüber, inwieweit Softwarewallets, oder allgemein alle Hotwallets, die ständig mit dem Internet verbunden sind, geeignet sind, Bitcoin über einen langfristigeren Zeitraum zu verwahren. Dabei werden die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Walletarten vorgestellt und miteinander verglichen. Der Vorteil besteht darin, wenn man sich mit seinem eigenen Nachlassplan beschäftigt, hinterfragt man auch seine aktuellen Verhaltensweisen in Bezug auf Bitcoin und kann gleichzeitig das eigene Sicherheitsniveau zu seinen Lebzeiten erhöhen.
Die Erben vorbereiten
Obwohl der Bitcoin mittlerweile schon zwölf Jahre alt ist, handelt es sich dabei immer noch um eine sehr junge Technologie, wenn man bedenkt, dass der Bitcoin den Anspruch hat, das letzte Geld der Erde zu werden. Aus diesem Grund ist nur ein sehr kleiner Teil der Weltbevölkerung mit der Technologie vertraut und somit gestaltet sich auch das Thema Vererbung schwierig, wenn die potenziellen Erben keine Erfahrungen mit Bitcoin haben.
Bleiben wir bei dem obigen Beispiel, dass man selber noch recht jung ist und als Erben stehen nur die eigenen Eltern zur Verfügung. Gerade für die ältere Generation ist es schwierig, Zugang zum Thema Bitcoin zu bekommen, da es komplex ist und dies viele abschreckt. In diesem Fall ist es besonderes wichtig, jemanden im Freundes- oder Bekanntenkreis zu haben, der sich mit dem Thema Bitcoin auskennt und im Fall der Fälle den Erben mit Rat zur Verfügung steht. Dieser Bekannte benötigt keine relevanten Informationen über das eigentlich Erbe, er sollte nur für die technische Unterstützung der Erben entsprechend vertrauenswürdig sein. Grundsätzlich muss man diesen auch nicht über seine Funktion im Nachlassplan vorab informieren.
Hat man bereits eigene Kinder, die in einem entsprechenden Alter sind, die zugrundeliegende Thematik rund um Bitcoin nachvollziehen zu können, sollte man diese bzw. parallel dazu seine Partnerin/Partner rund um das Thema Bitcoin instruieren, damit diese im Falle des eigenen Ablebens mit den Informationen innerhalb des Nachlassplans etwas anfangen können.
Den eigenen Nachlassplan aufsetzen
Es gibt viele Punkte, die wichtig für das Vererben der eigenen Bitcoins sind, jedoch vergisst man viele dieser Punkte, wenn man sich das erste Mal mit dem eigenen Nachlassplan beschäftigt. Diese Erfahrung hat auch Marc bei dem Aufsetzen seines eigenen Plans gemacht und hat sich in mehreren Iterationen seinem idealen Plan angenähert. Um dieses Problem für andere Menschen zu vereinfachen, hat Marc auf seiner Webseite ein Werkzeug zur Verfügung gestellt, mit dem man seinen eigenen Nachlassplan erstellen kann. Dieses Werkzeug ist komplett kostenlos und unabhängig von seinem Buch. Somit kann das Werkzeug auch komplett losgelöst davon verwendet werden, obwohl ich es an dieser Stelle explizit empfehlen möchte, da einem sonst womöglich der theoretische Hintergrund fehlt. Mit der Beantwortung von einigen Fragen werden grundsätzliche Parameter zu der eigenen Situation abgefragt, die jedoch komplett allgemein gehalten sind, womit die eigene Privatsphäre gewährleistet wird.
Auf Basis der Antworten dieser Fragen wird ein Dokument generiert, das individuell an die eigene Situation angepasst wird. Die relevanten Stellen, in denen Angaben, wie Passwörter, Lagerstätten usw. angegeben werden sollen, sind mit Platzhaltern versehen. Diese sollte man nach dem Ausdrucken des Dokuments handschriftlich ausfüllen, um das digitale Abgreifen dieser Daten zu unterbinden. Zudem kann man das Dokument noch mit weiteren persönlichen Angaben und Nachrichten für die Empfänger ergänzen, was die persönliche Note des Dokuments erhöht, da es sich bei dieser Thematik schließlich um eine persönlich und hochemotionale Angelegenheit handelt.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Thema Vererbung im Bereich von Bitcoin einen sehr wichtigen Bereich darstellt, den man nicht unbeachtet lassen sollte. Mit der Freiheit, die Bitcoin den Menschen dieser Welt bietet, kommt auch sehr viel Eigenverantwortung zurück zu den Menschen. Dies schließt das sichere Verwahren und Vererben der eigenen Bitcoins mit ein. Durch das aktuell vorherrschende System sind viele Menschen sehr bequem geworden, in dem sie sich mit solchen Dingen nicht mehr beschäftigen brauchten. Somit wird es aus meiner Sicht lange dauern, bis diese nötige Eigenverantwortung wieder tiefer in der Gesellschaft verankert ist.
Aus all diesen Gründen lohnt es sich, das Buch von Marc Steiner zu kaufen und durchzuarbeiten. Das Buch bietet die ideale Ergänzung zu dem von Marc entwickelten Online-Werkzeug, um den eigenen Nachlassplan feuerfest zu machen. Die nachfolgende Generation wird es uns danken, wenn wir jetzt entsprechende Energie in die sichere Verwahrung investieren, um unseren und damit auch deren Wohlstand in der Zukunft ermöglichen.