Inhalt
- Was ist Pocket?
- Unterschied zu KYC und KYC-Light
- Einrichtung des Pocket-Dienstes
- Fazit
- Anleitung in Videoform
Was ist Pocket?
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In diesem Artikel soll es um einen neuen Anbieter gehen, über den man regelmäßig Bitcoin kaufen und sparen kann. Der offizielle Marktstart in Europa ist der 13. Juni 2021, aber aus Deutschland ist es bereits jetzt schon möglich, den Service zu benutzen. Da ich bereits an dem Beta-Programm teilnehmen konnte, konnte ich bereits einige Erfahrungen mit dem Dienst machen können.
Das Unternehmen Pocket App ist ansässig in der Schweiz und bietet mit seinem Service die Möglichkeit, regelmäßig und zu niedrigen Gebühren, Bitcoin direkt auf die eigene (Hardware) Bitcoin Wallet zu erhalten, damit nur der Käufer selber Zugriff auf diese Coins hat und man somit dem bekannten Bitcoinmotto „Not your keys, not your coins“ entsprechen kann. Der Prozess, wie über Pocket Bitcoin gekauft werden können, ist wie folgt:
- Verknüpfung einer Wallet bzw. Bitcoinadresse mit dem eigenen Bankkonto
- Einmalige oder regelmäßige Überweisung von Euros an die Kontoverbindung, die man von Pocket erhält
- Nach Zahlungseingang wird für den Betrag Bitcoin gekauft, abzüglich von aktuell 1,5 % Gebühren
- Bis zum Ende des Tages werden die Coins auf die Wallet geschickt
Neben Pocket gibt es noch zwei weitere Arbeiter (Relai und Bittr) aus der Schweiz, die ein ähnliches Konzept verfolgen, da dort die Regulierungen für solch einen Service besser geeignet sind. Ziel dieser Dienste ist es, über einen regelmäßigen Kauf von Bitcoin, einen guten Durchschnittskaufpreis zu erzielen und somit unabhängig von Bullen- oder Bärenmärkten Weitersparen.
Unterschied zu KYC und KYC-Light
Im Gegensatz zu herkömmlichen Börsen und Bitcoin Marktplätzen, bei denen man sich einem vollständigen KYC-Verfahren (Know-your-Customer) unterziehen muss, ist die Einrichtung von Pocket sehr einfach und man muss zu keiner Zeit irgendwelche persönlichen Daten von sich preisgeben bzw. irgendwo hochladen. Durch die Verknüpfung der Bitcoinadresse und des Bankkontos, welches man bei Pocket hinterlegt, wird ein sogenanntes KYC-Light durchgeführt, da man den Käufer stets über das Bankkonto identifizieren kann. Dieses Verfahren hat zwei Vorteile:
- Die Anmeldung erfolgt sofort und man ist nicht auf Wartezeiten von KYC-Dienstleistern, wie IDNow angewiesen, somit ist ein kurzfristiger Kauf möglich.
- Es werden keine Daten des Personalausweises oder anderen wichtigen Dokumenten erfasst bzw. auf fremden Server gespeichert, die evtl. Attacken von Hackern ausgesetzt sein können.
Einrichtung des Pocket-Dienstes
Die Einrichtung des Dienstes ist sehr einfach gehalten und auch gerade für Anfänger in dem Bereich gut geeignet. Je nach verfügbarer Wallet unterscheidet sich der Einrichtungsprozess ein wenig, da man die eigene Bitcoinadresse signieren muss und dieser Prozess bei jedem Anbieter etwas anders gelöst ist.
Im ersten Dialog der Registrierung bekommt man kurz die nachfolgenden Schritte erläutert. Anschließend kann man wählen, ob man eine bereits bestehenden Bitcoin Wallet verwenden möchte, oder man hat die Möglichkeit einen Opendime-Stick, einen Trezor oder eine Bitbox02 Hardwarewallet direkt bei Pocket zu bestellen und sich zusenden zu lassen. In dieser Anleitung verwenden wir eine bestehende Wallet und wählen im nächsten Fenster die Bitbox02.
Der einfachste Weg, die Bitbox mit dem Pocket-Dienst sprechen zu lassen, ist die Verwendung der BitboxBridge, die auf der Webseite von ShiftCrypto zum Download angeboten wird. Nach dem Download und der Installation kann der Einrichtungsprozess fortgesetzt werden.
Anschließend hat man die Möglichkeit, eine Adresse über die Bridge ermitteln zu lassen, oder es wird manuell eine Adresse der Wallet eingegeben. Im Screenshot wird die Adresse manuell eingegeben und anschließend muss diese Adresse über die Bitbox signiert werden.
Dazu wird die Bitbox entsperrt und man folgt den Anweisungen, die auf dem Gerät angezeigt werden. Wichtig dabei ist, dass die Nachrichten auf der Bitbox und im Webbrowser identisch sind, damit eine Manipulation ausgeschlossen werden kann. Nach der erfolgreichen Signierung muss abschließend nur noch die Mailadresse und das Referenzbankkonto eingegeben werden. Dabei ist zu beachten, dass man ausschließlich von diesem Bankkonto Überweisungen durchführen kann.
Nachdem man beide Informationen übermittelt hat, bekommt man die Bestätigung von Pocket angezeigt und auch nochmal bei E-Mail zugesendet. Dabei bekommt man dann einen spezifischen Verwendungszweck, den man bei jeder Überweisung auf das angegebene Schweizer Bankkonto angeben muss. Grundsätzlich kann man bis zu 900 € pro Tag und maximal 90.000 € pro Jahr über den Dienst kaufen. In einem Clubhousetalk wurde jedoch auch kommuniziert, dass man sich bei Pocket ganz regulär authentifizieren kann, um größere Beträge zu investieren. Nach ein paar Wochen der Nutzung gab es bisher keine Probleme mit den Käufen. Von einem deutschen Girokonto der Santander Bank bis zur Bestätigung des Kaufes hat es bei mir im schnellsten Fall gerade einmal rund drei Stunden gedauert. Dies hängt jedoch immer von den Ausführungszeiten der jeweiligen Bank an. Da man das Geld in Euro an eine IBAN-Adresse versendet, sollten in den wenigsten Fällen Gebühren für die Auslandsüberweisung anfallen.
Wie in dieser Anleitung zu sehen ist, ist es sehr einfach, den Dienst für die eigene Hardwarewallet einzurichten und somit den regelmäßigen Kauf von Bitcoin direkt auf den eigenen Cold-Storage zu automatisieren.
Neben dem Hinzufügen meiner Bitbox Hardwarewallet habe auch ausprobiert, eine Adresse in meinem Raspiblitz über Thunderhub zu generieren und diese darüber zu signieren. Leider scheint die Implementierung von Thunderhub jedoch lediglich mit dem privaten Schlüssel der Node zu signieren. Pocket erwartet hier jedoch eine Signatur durch privaten Schlüssel und der Zieladresse. Es gibt jedoch eine Möglichkeit mit speziellen Tools eine Signatur der Lightning Wallet zu erstellen und somit auch die eigene Fullnode über Pocket mit Bitcoins zu füttern. Dazu soll auf der Webseite von Pocket eine Anleitung veröffentlicht werden und auch hier wird evtl. eine Anleitung dazu erscheinen.
Fazit
Wie man aus diesem Artikel entnehmen kann, ist die Einrichtung des Pocket-Dienstes sehr einfach und auch für Einsteiger in dem Bereich gut umzusetzen. Die niedrigen Gebühren, das KYC-Light Verfahren und der direkte Zugriff auf die eigenen Coins machen den Service zu einem runden Paket, welches man bedenkenlos weiterempfehlen kann. Besonders für Leute, die den eigenen Emotionen aufgrund der dauerhaften Volatilität aus dem Weg zu gehen, eignet sich der regelmäßige Kauf über einen Dienst, wie Pocket.
Anleitung in Videoform
Auf dem YouTube-Kanal der Einundzwanzig-Community wurde kürzlich auch ein passendes Video hochgeladen, welches den Vorgang der Einrichtung in Videoform zeigt: